Zusammengestellt vom Ortsheimatpfleger Arnold Plesse.
Bearbeitungsstand: 12.05.2004
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50 Jahre DRK-Ortsverein Lunestedt und Umgebung




DRK Wesermünde gründet Einheit - Der Einsatzzug unterstützt den Rettungsdienst / 05/1998



Einsatzzug

"Zugunfall auf der Bahnstrecke zwischen Düring und Lunestedt. Ein Personenzug ist auf einen Güterzug aufgefahren. Mehrere Waggons des Personenzuges sind aus den Schienen gesprungen und liegen zertrümmert am Bahndamm. Es muß mit einer großen Zahl von verletzten Menschen gerechnet werden. Viele davon sind noch in den Waggons eingeklemmt."
Ein solches Schreckenszenario, wie es hier beschrieben wurde, jagt sogar altgedienten Rettungskräften und Feuerwehrleuten kalte Schauer über die Rücken. Wenn es einmal Wirklichkeit werden sollte, dürften die Kapazitäten des etablierten Rettungsdienstes kaum genügen, um alle verletzten Personen — und auch unverletzte, die nicht sofort von der Unfallstelle entfernt werden können, ausreichend versorgen und betreuen zu können.
Diesem Problem hat der DRK-Kreisverband Wesermünde Rechnung getragen und aus seinen ehemaligen Bereitschaften einen Einsatzzug gebildet, der nach einer kurzen Vorlaufzeit direkt an der Schadenstelle seine Arbeit aufnehmen kann.
Wie beim DRK Wesermünde wurden auch bundesweit diese Einheiten geschaffen, die bei Schadensereignissen jeder Größenordnung schnell und flexibel in der Lage sind, die bestehenden Rettungsstrukturen, wie den hauptberuflichen Rettungsdienst und die Feuerwehren, zu unterstützen.
Durch seine multifunktionale Zusammensetzung ist der Wesermünder Einsatzzug in Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten, aufgrund der Ausbildung seines Personals und seiner Ausstattung, jederzeit in der Lage, die Versorgung von Verletzten zu übernehmen, oder die von einem Schadenereignis betroffenen, aber unverletzten Menschen zu betreuen oder zu versorgen.
30 Helferinnen und Helfer, darunter mindestens ein Arzt mit der Qualifikation zum Notarzt (Fachkundenachweis Rettungsdienst) gehören zum sanitätsmäßig und technisch modern ausgestatteten Zug.
Er ist aufgegliedert in einen Führungstrupp, eine Samtätsgruppe, eine Betreuungsgruppe und eine Gruppe für Sicherheit und Technik.
Zum Führungstrupp, der - wie es der Name sagt - den Einsatzzug führt, gehören der Zugführer, sein Vertreter, ein Funker und ein Helfer. Er hat außerdem die Aufgaben, die Kommunikation und die Kooperationn mit übergeordneten Führungsstellen und benachbarten Einheiten sicherzustellen, die Lage im Einsatzgebiet zu beurteilen, den sanitäts- und betreuungsdienstlichen Einsatz der Einheit zu regeln und zu kontrollieren, sowie für Sicherheit, Verstärkung und Ablösung des Personals zu sorgen.
Ein breites Aufgabenfeld hat die Sanitätsgruppe zu bewältigen, zu der neun Sanitäter und ein Arzt gehören. Sie ist personell und materiell so ausgerüstet, daß sie, zum Beispiel bei Großschadenlagen auf Anordnung des leitenden Notarztes, mindestens 20 unterschiedlich schwer verletzte Personen versorgen kann, bis ihr Transport in Kliniken oder die Entfernung von der Unglücksstelle erfolgt.
Zwei bis drei Schwerverletze, die Behandlungs- und Transportpriorität, zum Beispiel mit lnfusion- und Intubationstherapie haben, vier bis fünf mittelschwer Verletzte, die Behandlungs-, aber keine sofortige Transportpriontät haben, sowie zwölf leichter Verletzte können der Sanitätsgruppe anvertraut eerden.
Nur 13 Helfer sind notwendig, um die an die Betreuungsgruppe gestellten Aufgaben erfüllen zu können. Durch sie können etwa 100 Personen untergebracht und mit lebensnotwendigen Versorgungsgütern und heißer oder kalter Verpflegung versorgt werden.
Gleichzeitig ist die Gruppe bemüht, auch die sozialen Belange der Betroffenen, wie zum Beispiel die Suche nach Angehörigen, zu sichern. Sie wird also überall dort tätig, wo Betroffene sich aufgrund der Situation nicht selbst helfen können.
Die mit vier Helfern besetzte Gruppe Technik und Sicherheit soll die technische Unterstützung der Sanitäts- und Betreuungsgruppen sicherstellen, Zelte errichten, Beleuchtungs- und Heizgeräte überwachen, handwerklich-technische Aufgaben ausführen und in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen die Absicherung der gesamten Einheit im Einsatz übernehmen.
Natürlich sind alle 30 Helfer in der Lage, je nach Situation, in jeder Gruppe mitarbeiten zu können, so daß die einzelnen Kapazitäten bei Bedarf wesentlich erhöht werden können.
siehe: Rolf Schmonsees / Artikel der Nordsee-Zeitung am 11.05.98: