Zusammengestellt vom Ortsheimatpfleger Arnold Plesse.
Bearbeitungsstand: 17.05.2004
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50 Jahre DRK-Ortsverein Lunestedt und Umgebung




"Große alte Damen" aus der Zeit der Gründung

Am 12.10.1954 wurde der Ortsverein gegründet

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Von den Mitgliedern im Gründungsvorstand leben noch der damalige Schatzmeister Walter Staats (jetzt Bremerhaven) und die damalige stellvertretende Schriftführerin Traute Schimpf (Lunestedt).


Else Rademacher

Rademacher
(Foto: Renate Cordts)
Die damalige zweite Vorsitzende Else Rademacher hat später die Sozialdienstgruppe gegründet und ihr bis Ende der 70-er Jahre vorgestanden.   Gestorben ist sie nach schwerem Leiden am 5. Februar 1981.


Mitgründerin und Ehrenvorsitzende Hildegard Wesche

geb. am 3.6.1914 - gest. 29.4.1992


Hildegard Wesche gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Roten Kreuzes in Lunestedt (damals Freschluneberg). Sie war nach der Gründung zunächst Schriftführerin, später Vorsitzende. Im Jahre 1982 wurde sie aus dem Vorstand verabschiedet und war seitdem Ehrenvorsitzende.

Wesche 1982


Im Jahre 1985 erhielt sie von Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Ihr Sohn Bernd erinnert sich, dass sie den Orden nicht annehmen wollte. Er hat ihr zugeredet, dass sie nicht allein geehrt würde, sondern auch ihre Mitstreiter im DRK Lunestedt. Damit hat er sie überzeugt. Ein Anwesender der Übergabe erinnert sich:

Im festlich geschmückten Versammlungsraum des DRK-Verbandsgebäudes in Schiffdorf war auf Wunsch der Geehrten lediglich ein kleiner Personenkreis versammelt, um im Rahmen eines Festaktes die feierliche Überreichung dieser hohen Auszeichnung mitzuerleben.
Der erste Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes, Oberkreisdirektor Jürgen Prieß, hielt die Laudatio und stellte darin das segensreiche Wirken der im DRK so engagierten Frau nachdrücklich heraus. Geprägt durch viele Schicksalsschläge in der eigenen Familie, den frühen Tod des Vaters, den Verlust des Ehemannes im vorletzten Kriegsjahr, den Tod des Sohnes, Krankheits- und Pflegefälle naher Familienangehöriger bis zum heutigen Tag, hat sie nichts anderes gekannt, als sich für andere Menschen einzusetzen.
Seit 1953 widmete sich Hildegard Wesche der Arbeit im Roten Kreuz. Während sie zunächst im Bereich der Sozialarbeit und der Sanitätsbereitschaften tätig war, übernahm sie 1955 den Aufbau des Jugendrotkreuzes. Sie zeichnete dafür über 10 Jahre verantwortlich. Mit ihrer Gruppe wurde sie auch Sieger auf Bundesebene. Durch ihr Engagement motivierte Hildegard Wesche Jugendliche zum Aufbau weiterer Gruppen des Jugendrotkreuzes. Sie selbst betreute während dieser Zeit außerdem Contergan-Kinder im Krankenhaus "Seepark" in Debstedt. Darüberhinaus stand sie schon damals in vielfältiger Weise alten Menschen bei, half bei der Mütterverschickung, der Organisation von Kuren und bei der Begleitung von Kindertransporten. Nachbarschaftshilfe war und ist ihr eine Selbstverständlichkeit. Zusätzlich führte sie jährlich noch Erste-Hilfe-Lehrgänge durch.
Als Vorstandsmitglied des DRK-Kreisverbandes trug Hildegard Wesche seit 1967 ehrenamtlich erhebliche Mitverantwortung für den Kreisverband, der mit seinen vielfältigen Einrichtungen, etwa 5000 Mitgliedern und 230 hauptamtlichen Mitarbeitern zu den größten und aktivsten Verbänden der Bundesrepublik gehört. Seit Jahren war Hildegard Wesche für die Sozialarbeit im Kreisverband verantwortlich. Selbstlosigkeit und großer persönlicher Einsatz waren vielen anderen stets Vorbild.
In Anerkennung ihrer Verdienste wurde ihr bereits die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Niedersachsen sowie das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes verliehen. Mit der Auszeichnung durch den Bundespräsidenten wurden nunmehr die Verdienste und Leistungen von Hildegard Wesche um das Deutsche Rote Kreuz nachdrücklich unterstrichen. "Das hat Symbolkraft für die Anerkennung der ehrenamtlichen Frauenarbeit, auf die der Staat heute mehr denn je angewiesen ist", so der Oberkreisdirektor.

Ordensverleihung

Gerührt bedankte sich Hildegard Wesche für die hohe Auszeichnung und die lobenden Worte. Sie betonte, dass ihre Arbeit ohne die Hilfe der DRK-Mitglieder und der Verwaltung auf allen Ebenen weniger erfolgreich gewesen wäre.
(Aus dem Manuskript des Mitarbeiters einer Zeitung, im Nachlass beim Sohn Hildegard Wesches)



Wesche und Rhode
(Foto: Bernd Wesche)

Im April 1985 übergab Hildegard Wesche ihr Amt im DRK-Kreisverband an ihre Nachfolgerin Renate Rohde.



Zum Tod von Hildegard Wesche am 29.4.1992 versuchten mehrere Nachrufe, ihrem Leben gerecht zu werden.


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