Bearbeitungsstand: 08.08.2004
Zurück zur Startseite
Chronik des Schützenvereins Freschluneberg
von Heinrich Eppers
Auf Anregung des Gastwirts Heinrich Ehlers wird am Himmelfahrtstag 1924 der
Schützenverein "Freschluneberg und Umgebung" gegründet. Im Beisein
des Vorstandes vom Luneschützenbund treffen sich 32 Männer aus den Gemeinden
Freschluneberg, Westerbeverstedt und Hollen zur Gründungsversammlung und
schaffen die Voraussetzungen für die Ausübung des Schießsports. Erster
Vorsitzender wird der Mühlenbesitzer Johann Gerken, der Jahresbeitrag wird auf
5,- Mark festgesetzt. Fehlt noch ein Schießstand. Der Gutsbesitzer Heinz Müller
erklärt sich bereit, ein Grundstück an der Bahn für den Bau eines Schießstandes
kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Arbeiten werden von allen Mitgliedern
sofort in Angriff genommen.
Schon im Gründungsjahr beteiligt sich der Verein am Bezirksschießen in
Beverstedt, und am 22. Oktober 1924, nach Fertigstellung des Schießstandes,
kann der Verein schon selbst ein kleines Preisschießen ausrichten. Der erste
Vereinsball findet am 1. Februar 1925 statt. Das erste Schützenfest wird 1925
am Himmelfahrtstag gefeiert, zusammen mit einem Kinderschützenfest. Erster
König des Vereins wird 1925 der Lehrer Hinrich Cordts. Cordts ist auch viele
Jahre lang Schrift- und Kassenführer des Vereins.
Von 1926 an wird das Schützenfest am letzten Wochenende im Juli gefeiert, und
bei diesem Termin ist es bis heute geblieben. Am 12. September 1926 findet das
erste Herbstschießen statt, für diesen Termin haben die Schützen sich einen
einheitlichen Schützenhut zugelegt. Unter der Regie des Schützenvereins gibt es
am 31. Dezember 1928 den ersten Sylvesterball, eine Einrichtung, die bis 1986
Bestand hat. Im Jahre 1933 protestiert die Deutsche Reichsbahn gegen den
Schießbetrieb in unmittelbarer Nähe zur Bahnstrecke, man sieht darin eine
Gefährdung der Fahrgäste. Der Schießstand muß also verlegt werden. Daraufhin
läßt der Vereinswirt Heinrich Ehlers am Reithornsweg einen neuen Schießstand
bauen und stellt ihn dem Schützenverein für eine Jahrespacht von 25 RM zur
Verfügung. Diese Schützenhalle, in Holzbauweise erstellt, mit 10 KK-Ständen,
zählt damals zu den modernsten Schießsportanlagen weit und breit.
Vereinsvorsitzender ist in dieser Zeit Hinrich Jäger aus Hollen. Er bekleidet
dieses Amt, mit einer kleinen Unterbrechung 1949-51 in den Jahren von 1930 bis
1954. Die Einweihung des neuen Standes erfolgt am 17. Juni 1934. Alle Vereine
des Südkreises sowie die Ortsvereine sind dazu eingeladen. 1937 kann sich der
Verein die langersehnte Fahne anschaffen. Die Fahnenweihe wird am Morgen des
Schützenfestes durchgeführt. Mit dem Ausbruch des II. Weltkrieges kommt der
Schießbetrieb des Schützenvereins zum Erliegen, ein letzter Schießwettbewerb
findet im Jahr 1940 statt.
Durch Verfügung der Besatzungsmächte, nach Beendigung des Krieges ist in den
Jahren 1945-1949 der Schießbetrieb untersagt. Nach Lockerung der Auflagen wird
in einer Sitzung am 23. Juli 1949 die Weiterführung des Schützenvereins
beschlossen. Das erste Schützenfest nach dem Neuanfang ist am 25. September
1949. Der Schießstand kann jedoch nicht genutzt werden, es darf zunächst nur
mit einer Armbrust geschossen werden. Der zu beschießende Holzadler steht auf
einer Weide hinter dem Vereinslokal. Erster Schützenkönig nach dem Krieg wird
Georg Poppe, Volkskönig wird Johann Otten. 1950 kann das Schützenfest erstmals
wieder auf dem Schießstand stattfinden, und ab 1951 darf auch wieder mit dem
KK-Gewehr geschossen werden. 1953 gibt es eine neue Fahne, die alte war in den
Kriegswirren verloren gegangen. Im darauffolgenden Jahr gibt Hinrich Jäger nach
langjähriger Tätigkeit das Amt des Vorsitzenden ab. Sein Nachfolger wird
Bäckermeister Louis Schmidt. 1955 erfolgt der Beitritt zum Schützenverband
Bremerhaven und 1956 die Eintragung in das Vereinsregister. 1957 wird an die
bestehende Halle eine Freiluftanlage für das Luftgewehrschießen angebaut und
der KK-Stand um eine 100m-Schießbahn erweitert.
Etwas Wesentliches geschieht in den Jahren 1963/64. Es wird eine Damenabteilung
gegründet. Und schon 1968 erringt Helga Lübken den Titel einer Kreiskönigin für
den Schützenverein. 1971 übernimmt Klaus Wulff den Posten des Ersten
Vorsitzenden und bekleidet dieses Amt bis 1999. 1974 feiert der Schützenverein
Freschluneberg sein 50-jähriges Vereinsjubiläum.
1976 kauft die Gemeinde Lunestedt von Familie Ehlers-Backhaus das Grundstück
mit dem Schießstand und überläßt es anschließend dem Schützenverein. 1982 wird
eine massive Halle für das Luftgewehrschießen und für einen Aufenthaltsraum an
das vorhandene Schützenhaus angebaut. 1983 feiert die Damenabteilung ihr
20-jähriges Bestehen. 1988 wird der Festplatz vom Vereinslokal an den Schießstand
verlegt. In diesem Jahr wird auch ein Gebäude zum Einlagern von Geräten und
sonstigen Utensilien erstellt, 1992 eine neue Sanitäranlage geschaffen. Zum
75-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1999 entschließt man sich, die
Schützenhalle aus den 30er Jahren ein wenig wetterfester und wohnlicher zu
machen, und in kleinen Schritten geht dieses Vorhaben seiner Vollendung
entgegen.
Seit dem Jahr 2000 liegt das Wohl des Vereins in neuen Händen. Eckhard
Wellbrock, Werner Stelljes, Heinrich Eppers und Dieter Leefmann teilen sich
nunmehr die Vorstandsarbeit.
Der Verfasser dieser kleinen Chronik wünscht dem Schützenverein Freschluneberg
alles Gute.
Quellennachweis: Protokolle und Aufzeichnungen von 1924-2000