Zusammengestellt vom Ortsheimatpfleger Arnold Plesse.
Bearbeitungsstand: 13.06.2008
Zurück zur Startseite
Zur Seite über das Otterbiotop



Engagierte Unterstützerin von Kultur und Umwelt

Marion Köser ist nach Schlaganfall verstorben

Unter dieser Überschrift berichtete die Nordsee-Zeitung am 14.5.2005:

Marion Köser
So kannten sie die Lunestedter: Oft war Marion Köser mit dem für sie typischen Hut auf dem Fahrrad unterwegs (Foto: agp)

Lunestedt (agp). Marion Köser ist an einem Schlaganfall verstorben. Sie war eine der treibenden Kräfte des "Lunekrings", der 1976 gegründet wurde. Um den Kamin ihres Fachwerkhauses trafen sich Heimatfreunde, die sich der Geschichte, der niederdeutschen Kultur und der Umwelt widmeten. Außerdem war sie Sponsor für Umwelt, Kinder und Senioren.

Zu Pfingsten gab es über die Jahre hin immer Butterkuchen aus dem Steinbackofen ihres Anwesens. Dann konnten auch Gerätschaften und Bilder bestaunt werden, die unter Marion Kösers Leitung gesammelt wurden. Sogar eine kleine Schule war auf dem Boden aufgebaut. Zum Lunestedter Weihnachtsmarkt präsentierte sie sich alljährlich mit einem Stand des Lunekrings.

Auch im "Forum Natur - Lunekring" war sie weiter aktiv und unterstützte Hermann Kück in der Leitung. Die in Lunestedt an mehreren Stellen angelegten Benjeshecken und alljährliche Pflanzungen am Umwelttag wurden von ihr begleitet. Maßgeblich war Marion Köser bei der Einrichtung des Otterbiotops beteiligt. Von ihrer großen Hilfe an den Projekten machte die bescheidene Frau kein großes Aufheben. Sie wird dem Gemeinwesen sehr fehlen.

Nachdem sie sich aus der Firma "Köser-Delikatessen-Versand" in Bremerhaven zurückzog, widmete sie sich vermehrt auch Aktivitäten im Beverstedter Heimatverein und in der Vereinigung "Bürger für Bürger". Der Kindergarten verdankt ihr viel, und sie trug dazu bei, dass die Wassermühle Deelbrügge ein Anziehungspunkt wurde. Die Renaturierung des Moores in Bokel war ihr ebenfalls ein Anliegen.

Außer der Unterstützung von Projekten im engeren Umkreis stand sie auch der "Marion-Köser-Stiftung" vor. Die widmete sich der Denkmalpflege durch Unterhaltung geschützter Baulichkeiten und der Wissenschaft. "Junge Wissenschaftler der Humanmedizin, Chemie und Physik wurden bei Promotions- und Habilitationsvorhaben und Auslandsaufenthalten zu Forschungszwecken" unterstützt.




Marion Köser, die ihr "Haus Köser" für den Lunekring zur Verfügung stellte und an die vieles in Lunestedt erinnert, ist am 6. Mai 2005 gestorben. Am 20. Mai haben sich viele Verwandte und Freunde in einer bewegenden Trauerfeier von ihr verabschiedet. Hier werden Trauerreden und Fotos von ihrem Wirken dokumentiert:




anzeige Köser

Ansprache von Philippe Köser, dem Neffen, auf der Trauerfeier für Tante Marion am 20.05.2005

[gekürzter Text; besonders persönliche, die Familie betreffende, Passagen wurden entfernt]

Im Jahr 1926 wurde unsere Schwester, Tante und Großtante in Hamburg geboren - am 9. November (für Deutschland ein immer wieder geschichtsträchtiges Datum). Es war eine Zeit, in der Mädchen zur Hausfrau und Mutter heranwachsen sollten. Der gesellschaftliche Umbruch, ein schlimmer Weltkrieg und die persönliche Geschichte von Marion veränderten diesen scheinbar vorgezeichneten Weg.

Sicherlich werden die folgenden Minuten ihre Gedanken durchklingen lassen. Das ist beabsichtigt. Dennoch ist das folgende eher von mir Erlebtes und teils Erzähltes - von Tante Marion, von der Familie und Freunden über die letzten 40 Jahre - was insbesondere einen Neffen im Kindesalter nicht unbeeindruckt ließ. Marion Köser gerecht zu werden kann also nicht gelingen, u. a. weil ich nur ca. die Hälfte ihrer Zeit miterlebte.

"Think positive", "Denke positiv", so lautete einer der letzten Sätze die sie schrieb (in einem Brief an ihren Schwager, der kürzlich seinen Bruder verlor). Positiv Denken war mit Sicherheit ein Leitspruch mit dem sie durchs Leben ging. Ein Leben voller glücklicher Zeiten und fröhlicher Stunden, aber auch trauriger Momente und schwieriger Phasen.

(Kindheit und Jugend / Ausbildung)
[...]
Marions Schulzeugnisse lagen mit Zeugnistexten wie "Ihre Leistungen entsprachen durchaus nicht ihren Fähigkeiten" absolut im Familientrend. Dennoch wurde ihr auch Gewissenhaftigkeit bescheinigt.

Es kam die Zeit, in der man einen Ahnenpass brauchte. - Unruhige Zeiten, in denen Vater Arthur seine Liebsten in Sicherheit wissen wollte. Die Kriegsjahre verbrachte die Familie weitgehend ohne ihn in Bayern, während er sich in Hamburg um den Fischimport kümmerte. In der Nähe von Bad Tölz lebten sie auf dem Staubachhof, einem Haus ohne Strom und fliessendem Wasser. Waren wie Benzin oder eine warme Skihose hatten weitaus mehr Wert und Bedeutung als Bargeld. Trotz allem waren die Zeiten relativ glücklich. Marion kümmerte sich um die Hühner und Ziegen. Und sie hielt für sich und die kleineren Geschwister mit Hamburg Briefkontakt. [...]

Sie wollte unbedingt das Abitur. Das war zwar abgeschafft worden, unter bestimmten Umständen jedoch wurde es gewährt. Man mußte dafür als BDM-Mädchen (BDM = Bund deutscher Mädchen) in einer Munitionsfabrik arbeiten. Nichts für Marion, die sich für die Flucht mit Mutter und Geschwistern entschied.

Nach 14-tägiger Reise durch das unter Beschuss stehende Deutschland traf die Familie im Oktober 1944 bei den Großeltern in Dänemark ein. Alle Kinder blieben in der neuen Heimat im Haus - bis sie gut genug dänisch sprachen, um nicht aufzufallen und die Schule besuchen zu können.

Marion ging auf eine Landwirtschaftsschule und bereitete sich in Dänemark und England auf ihren Wunschberuf vor. Ihr Traum war eine Farm in Afrika. Als die Familie nach dem Krieg nach Hamburg zurückkam, stellte sich die Lage nicht einfach dar. Peder, der älteste Bruder, war kurz vor Kriegsende bei Krakau gefallen. Das Leben kam nur schwierig wieder in Gang.

(Berufsleben)
An Landwirtschaft oder gar einen Hof in Deutschland war nicht zu denken. Also schulte sie ohne große Begeisterung zur Bürokauffrau um.

Die junge Frau bereitete sich nun auf eine Arbeit im wiederaufgebauten Familienbetrieb vor. Hamburg hatte für die Fischverarbeitung allerdings an Bedeutung verloren, und so gründete man eine Zweigniederlassung im aufstrebenden Bremerhaven. Tiefkühlfisch-Export in die USA war die Chance, die ergriffen wurde. Dabei sollte es nicht bleiben.

Als einzige Frau kaufte sie auf der Auktion Frischfisch ein. Nicht leicht in dieser traditionellen Männerwelt, in der es um Profit ging. Auch das hat Marion Köser geprägt.

Hände in die Hüften gestemmt, Zigarette im Mundwinkel, tatendurstig, energiegeladen, entschlossen etwas zu erledigen. - So stand sie da in ihren aktivsten Jahren. (Ein Foto mit der Belegschaft im Lunestedter Garten hängt heute noch in ihrem Arbeitszimmer.)

Und wenn ich mir so ansehe wieviele Mitarbeiter heute hier sind
kannst Du keine sooo schlechte Chefin gewesen sein.
[wurde spontan eingeschoben]

Gemeinsam mit ihrem Bruder Kai schuf sie in vierter Generation sehr erfolgreich ein Produktions- und Versandhandels-Unternehmen als feste Grundlage für die heutige Firma.

(Lunestedt und Ruhestand)
Und Tante Marion baute ein Bauernhaus wieder auf. Ein Stück des alten Traums konnte verwirklicht werden. Die Gastfreundschaft der Dürerstraße 13 lebte nun in Lunestedt weiter.

Familienfeste und -zusammenkünfte fanden statt, und wir alle können froh sein, Marion Köser so lange erlebt zu haben.

Mit den Hunden Povi, Boris und Bibi war es nicht zu ruhig im Haus und es fällt nicht schwer sich die tägliche Geräuschkulisse vorzustellen: Vögel zwitschern. Kinder spielen kreischend und lachend auf dem Schulhof. Trecker fahren vorbei. Die Eisenbahn rauscht in der Ferne. - Jederzeit konnte sie auf die Ponies blicken, die nur allzu gern zu ihr an den Zaun kamen, wenn sie ihnen Möhren hinhielt.

Zwei Dinge lagen ihr besonders am Herzen: Die Förderung der Jugend (auch deren Forschung) und des Denkmalschutzes. So entstand auch der Zweck Ihrer Stiftung.

Sie fühlte sich zur Jugend hingezogen, unterstützte großzügig Ausbildungen, sie war kinderlieb ohne selbst jemals eigene Kinder gehabt zu haben. Jugendliches Engagement und Begeisterung haben sie immer beeindruckt und mitgerissen. Als wolle sie nochmal dabei sein und einfach etwas tun können (zum Beispiel Mitwirken am "Aufbau Ost").

Zu den schönsten Reisen der letzten Jahre gehörten Fahrten nach Bayreuth, Dresden, Schleswig-Holstein und in die Schweiz. Mit ihren Freundinnen hörte sie dort klassische Konzerte und Opern. Sie flog auch mal weitere Strecken.

Mehr und mehr forderte die nachlassende Gesundheit ihren Tribut. In Krankenhäusern und Rehas war sie oft und ungern (und zwar nicht nur weil man dort auf Zigaretten verzichten muß, was Tante Marion übrigens von jetzt auf gleich konnte).

[...]
Unabhängigkeit war ihr ein Herzenswunsch. Es graute ihr vor einem Leben im Rollstuhl oder einem Heim. Sie zeigte besonders ungern Schwäche. In letzter Zeit rückte der Gedanke an ein Altersheim in den Vordergrund, und sie machte sich sehr widerwillig damit vertraut, überlegte welche Möbel mitkommen sollten. All' das blieb Tante Marion erspart - sicherlich kein Zufall. Wer von uns hätte sie sich anders vorstellen können als im großen Haus, in dem sie nun 30 Jahre gelebt hat? Besonders für die Menschen undenkbar, die ganz dicht um sie herum waren. Zu oft waren Fenster oder das Dielentor morgens aufgeklappt und Frau Köser stand dort mit Zigarette und dem passenden Gruß auf den Lippen.

Unterstützt durch zahlreiche gute Geister managte sie sich und die Schulstraße 7 bis vorletzte Woche. Dadurch erhielt sie sich genau diese unverzichtbare, glückliche Unabhängigkeit fast vollständig.

(Abschluß)
Bis zum Schluß hielt sie mit der Familie und Freunden Kontakt - eng, zum Teil regelmäßig und spontan. [...]

Marion war oft großzügig, aber bescheiden (zum Teil sehr sparsam) und brauchte für sich selbst nicht viel.

Sie hatte es nicht immer leicht und boxte sich durch.

Hierbei halfen ihr kräftige Formulierungen und deutliche Worte. Sie konnte austeilen und einstecken. Sie war auch nicht immer "bequem" für ihre Mitmenschen. Man bekam von ihr eine Antwort, prompt, auch wenn sie einem nicht passte. Ein Freund beschrieb sie vor ein paar Tagen mit folgenden Worten: "Ich habe sie stets als liebenswerte, aber auch resolute und sich ihrer Ansicht und Sache sichere Frau kennengelernt. Sie ist immer zwar nach außen zurückhaltend, wohl aber in der Meinung fest und zielsicher aufgetreten." So ganz falsch liegt er damit nicht.

Viele Menschen wissen: "Sie hatte das Herz am rechten Fleck".

Wir haben einen Menschen verloren, der in seiner herzlichen, robusten, großzügigen und kantigen Art seine Bedeutung für jeden einzelnen von uns erlangt hat. Jeder von uns kennt Marion Köser aus seiner Sicht. Sicher - man sieht dem Menschen bis vor die Stirn und nicht dahinter, man kann aber erspüren, ob das was er sagt zusammenpaßt mit dem was rüberkommt. So hat jeder seine Erinnerung an sie.

Wie gesagt, dies alles wird Tante Marion nicht vollkommen gerecht, aber es ist ein Teil von ihr: Lebensabschnitte, die für viele von uns im Gedächtnis bleiben werden.

In ihren Notizen steht ein Satz, den ich mir erlaube hier zu zitieren: "Im Rollstuhl und Altersheim möchte ich nicht enden. Who knows? Ich habe lange, gerne und gut gelebt. Habe zwar keine eigene Familie aber eben ein bewegtes Leben gehabt, und bis heute nichts bereut. Möge es so bleiben."

Alles hat seine Zeit. Mit Marion Köser haben wir viele Momente verbringen können. Der eine nahm die Gelegenheit mehr wahr, der andere weniger - oft erzwungenermaßen. Der Verlust von Marion ist nicht Marions Verlust. Sie hatte ein reichhaltiges Leben. Es ist unser Verlust. Für uns ist es schwer, weil sie ein Loch, ein Vakuum, hinterläßt, das nicht zu schließen ist. Es ist schwerer, den Schmerz der Familie zu erleben als den, der bei uns selbst durch die Leere entsteht.

Marion hat ihren Vater, ihre Mütter und ihren großen Bruder wieder. Sie blickt auf ein erfülltes Leben zurück. Es liegt an uns, ihr nachzueifern. Wir wollen die Zeit in Marions Sinn mit der größtmöglichen Freude verbringen. Think Positive! - Denken wir positiv!



anzeige gemeinde

Samtgemeindebürgermeister Ulf Voigts sprach für die Gemeinde- und Samtgemeinde-Verwaltung:

Liebe Angehörige,
verehrte Trauergemeinde,

wir sind hier heute zusammengekommen, um uns von Frau Marion Köser zu verabschieden. Plötzlich und unerwartet wurde sie aus unserer Mitte gerissen, und dieses hat uns traurig gemacht. Ich stehe hier nun heute für alle Gemeinden der Samtgemeinde Beverstedt und für die Samtgemeinde, um mich nochmals an dieser Stelle für das unermüdliche und uneigennützige Wirken von Frau Marion Köser zu bedanken. Frau Köser hat in ideeller und finanzieller Hinsicht zahlreiche Projekte initiiert und auch gefördert. Sichtbare Ergebnisse ihres Handelns sind zum Beispiel
* die Umgestaltung der Klärteiche in Lunestedt zu einem EU-geförderten Otterbiotop,
* die Erschließung des Großen Moores in Bokel für Naturfreunde und sonstige Interessierte,
* die naturnahe Umgestaltung dörflicher Ortskerne,
* zahlreiche bildnerisch gestaltete Objekte in Lunestedt und umzu (Hier möchte ich besonders an das Wappentier der Samtgemeinde, des Fleckens und Lunestedts - den Biber - erinnern.),
* die Gründung des Öko-Lunekrings in Lunestedt sowie des Heimatvereins in Beverstedt,
* die Mitarbeit bei "Bürger für Bürger" und anderen karitativen Organisationen.

Das unermessliche Wirken von Frau Köser aufzuzählen ist nicht möglich und sicherlich auch von ihr nicht gewollt. Frühzeitig hat sie Teile ihres Vermögens in die "Marion Köser Stiftung" gegeben. Diese Stiftung widmet sich der Denkmalpflege durch Unterhaltung geschützter Baulichkeiten und der Wissenschaft. Junge Wissenschafter der Humanmedizin, Chemie und Physik werden bei ihren Arbeiten großzügig unterstützt.

Frau Marion Köser hat sich engagiert, aber auch eingemischt. Sie war immer eine streitbare Mitbürgerin, die auch dem Bürgermeister auf offensichtliche Missstände hingewiesen hat. Ich erinnere mich hier gerne an die letzte Begegnung mit Frau Marion Köser; dieses war der Umwelttag in Lunestedt. Bei gutem Wetter hatte sie es sich nicht nehmen lassen, die Pflanzaktion am Otterbiotop durch ihre Anwesenheit zu begleiten. Während der Pause nahm sie mich zur Seite und sagte: "Herr Voigts, wäre es nicht besser gewesen, einige schöne Bäume in Lunestedt zu pflanzen und nicht so viele hier an dieser Stelle?" Als ich dann sagte: "Frau Köser, ich denke wichtig ist, dass wir gemeinsam etwas für den Naturschutz tun; und ob die Bäume nun im Ort oder hier stehen, ist doch nun egal". Woraufhin sie sagte: "Eigentlich wären mir die Bäume im Ort lieber gewesen, aber ich denke, Sie haben recht: Hauptsache wir tun etwas".

Und so war sie. Sie war jederzeit bereit, die Gemeinden der Samtgemeinde Beverstedt - und hier natürlich besonders die Gemeinde Lunestedt - bei Projekten zu unterstützen, hinter denen sie stand. Man musste allerdings auch immer damit rechnen, dass sie mit einigen Ausführungen nicht zufrieden war.

Aber gerade dieses war ihre besondere Art, die sie so unnachahmlich und unschätzbar gemacht hat.

Ich darf an dieser Stelle für die Samtgemeinde Beverstedt und die Gemeinde Lunestedt sowie alle Gemeinden mich nochmals für ihr Wirken bedanken. Wir werden ihr ein ehrendes Gedenken bewahren.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

anzeige sg



anzeige heimatverein

Für den Heimatverein Beverstedt sprach Paul-Hermann Garms:

Liebe Familie Köser, liebe Angehörige, verehrte Trauergemeinde.

Im Alter von 79 Jahren ist die Ehrenvorsitzcnde des Heimatvereins der Samtgemeinde Beverstedt, Frau Marion Köser, für immer von uns gegangen.

Marion hat sich stets für den Heimatverein eingesetzt, sie war Gründungsmitglied und gerade in den Anfängen ist sie für den Verein eine wichtige Persönlichkeit gewesen.

Sie hat selbst mitgeholfen bei den Renovierungsarbeiten im und am Heimathaus und ein paar Jahre später den Abbau der Forstscheune aus Hesedorf und den Wiederaufbau derselben zu einem Betreuerhaus auf dem Vereinsgelände in Wachholz tatkräftig unterstützt. Auch hat sie den Verein in finanzieller Weise häufig unterstüzt.

Naturschutz und Heimatpflege gehörten für sie zusammen. In ihrer Art war sie sehr zurückhaltend, aber auch sehr bestimmend, eine Frau, die mit allen Menschen gut zurecht kam.

Sie hat sich um den Heimatverein und den Naturschutz in unserer Samtgemeinde verdient gemacht.
So war sie durch den Naturschutzverein Lunekring weit über die Grenzen ihrer geliebten Gemeinde bekannt.

Ihr Ableben ist ein großer Verlust für uns alle.
Wir werden Ihrer stets in Ehren gedenken und wir trauern mit Ihnen, liebe Familie Köser.

(Marion. Ruhe sanft.)



anzeige lunekring




Trauerrede für Marion Köser
im Namen des Forum Natur Lunekring
anlässlich der Trauerfeier vom 20. Mai 2005


Hört ji nich dat Lüstern, in dat ole Hus?

Hört ji nich dat Flüstern, wie't geiht in un ut?

Dat wörn de ersten Riemeln von use ole Ortschronistin Marie Grab, as wi 1976 erstmols Gast wör'n in dat ole schmucke Hus von us "Marion".

Veele schöne Stun'n hept wi seit dem as Gast un ok as Frün bi Marion Köser verleben dröft, mit Lachen over ok mit veel Insatz för Heimat un Natur in use Dörp und umto.

Se wör us Motor und us Andriefer, ober ok use Stütze, mit Ohr un Mund for jeden Dag, toletzt för use Otterbiotop.

Een Storch in't Dörp, dat wer ok een Wunsch von ehr ….

De Storch is dor, dat is for us en Teeken ….


Hermann Kück, Deelbrügger Straße 60, 27616 Lunestedt


Die Lunekring-Freunde verabschiedeten sich zusätzlich am 12. Juni 05 von Marion Köser, die "unsere Gastgeberin seit 1976, aber auch eine liebgewonnene Freundin, Ratgeberin und Mentorin" gewesen war. "Fast 30 Jahre durften wir Gast sein in dem wunderschönen Niedersachsenhaus in der Schulstraße." schreibt Hermann Kück, der Leiter des "Forum Natur Lunekring", in seiner Einladung.

Lunekring-Runde
Lunekring-Freunde haben am 12.6.2005 noch einmal Butterkuchen gebacken und erinnern sich der vielen Stunden, die sie hier gemeinsam mit Marion Köser verbracht haben.

"Viele schöne Stunden der Gemeinsamkeit und Aktivitäten, ob bei Plattdeutsch oder im Museum, an Tagen der offenen Tür oder bei Pflanzaktionen in der Feldflur durften wir dank und mit dieser wunderbaren, kritischen, streitbaren und gönnerhaften Frau und Gastgeberin erleben. ... Letztmalig, als Erinnerungsstunden, möchten wir Forum Natur Lunekring-Freunde und die ehemaligen Lunekring-Freunde noch einmal zusammenkommen, um gesellig bei Plausch und Kaffee Erinnerungen auszutauschen und Abschied zu nehmen von diesem wunderschönen Ort."



anzeige bürger für bürger

Dr. Susanne Pross sprach für "Bürger für Bürger":

Sehr geehrte Trauergemeinde,

Wir, die Mitglieder des Netzwerks "Bürger für Bürger in Beverstedt" fühlen uns Frau Marion Köser sehr verbunden und sind sehr traurig über ihren Tod!

Über viele Jahre hinweg hat sie als unsere Schatzmeisterin die finanziellen Belange unserer Gruppe verantwortungsvoll und erfolgreich mit kaufmännischer Umsicht verwaltet, so dass für unsere verschiedenen Projekte und Unternehmungen immer ausreichende Geldmittel vorhanden waren und nie Ebbe in der Kasse herrschte.

Trotz zunehmender gesundheitlicher Beschwerden in der letzten Zeit‚ hat Frau Köser ganz selbstverständlich auch praktische Hilfen für Einzelne übernommen, und war - selbst wenn es mit dem Laufen nicht mehr ganz so flott ging - mit dem Autofahren stets mobil dabei, wenn es zum Beispiel darauf ankam, für den einen oder anderen Hilfsbedürftigen einen Fahrdienst zu übernehmen oder jemandem einen Hausbesuch abzustatten.

In den vergangenen ein bis zwei Jahren wurde zudem das wunderschöne alte Haus in Lunestedt Treffpunkt für unsere monatlichen Besprechungen, dorthin hat uns Frau Köser regelmäßig eingeladen und mit herzlicher Gastlichkeit ganz selbstverständlich dabei auch für unser leibliches Wohl gesorgt. Die anheimelnde Atmosphäre dort hat jedem Treffen einen besonderen Rahmen verliehen, den wir sicherlich sehr vermissen werden. — —

Ich ganz persönlich habe an Frau Köser in all diesen Jahren bewundert, wie klaglos und mit wie viel Disziplin aber auch trockenem Humor sie sich den vielfältigen Problemen des Älterwerdens gestellt hat und trotz erheblicher gesundheitlicher Einschränkungen bis zuletzt tatkräftig in unserer Gruppe mitgearbeitet hat. Das werde ich als beispielhaft in Erinnerung behalten.

Sie wird mir und allen anderen Mitgliedern des Netzwerks "Bürger für Bürger" sehr fehlen.



Heike Rohloff machte vielen ein bisher unbekanntes Engagement öffentlich:

Sehr geehrte Anwesende

Ich spreche für den Verein "Hilfe zur Selbsthilfe in Osteuropa e. V." und möchte unsere Betroffenheit und Dank an Frau Köser zum Ausdruck bringen.

Der Verein lädt seit 1996 weißrussische Kinder aus den radioaktiv verstrahlten Regionen dieses Landes zur Erholung ein. Frau Köser hat diese Maßnahmen von Anfang an ideell und finanziell unterstützt.

Vielleicht erfahren Sie dies heute zum ersten Mal, denn sie hat Wert darauf gelegt, dass ihr Engagement nicht öffentlich wurde. Sie wollte ihre Unterstützung in aller Stille gewähren.

Dennoch hat sie uns gerade dadurch ermutigt und motiviert, unsere Arbeit fortzusetzen trotz auftauchender Schwierigkeiten, die unter anderem mit den Behinderungen durch weißrussische Behörden zusammenhingen.

Als sie sich nach dem letzten Fest für die Kinder im Juli 2004 von mir verabschiedete, gab sie mir mit auf den Weg: "Was ihr macht, ist gut. Macht weiter so. Ihr könnt mit mir rechnen!"

Dies ist Ausdruck ihrer Verlässlichkeit und Großzügigkeit. Das gab uns Sicherheit in unserer Planung, und gleichzeitig ist es Ansporn für unsere weitere Arbeit.

Dafür möchte ich mich bei ihr in aller Öffentlichkeit und in allem Respekt bedanken auch im Namen des Vereins und der fast 150 Kinder aus Weißrussland, die maßgeblich durch Frau Kösers Engagement in Beverstedt betreut werden konnten und betreut werden.



anzeige kloster neuenwalde


Zurück zur Startseite
Zur Seite über das Otterbiotop