Zusammengestellt vom Ortsheimatpfleger Arnold Plesse
und dem früheren Brandmeister Georg Müller.
Bearbeitungsstand: 26.11.2008
Zurück zur Startseite

Die Lunestedter Feuerwehr
feiert 100-jähriges Bestehen

Die Feuerwehr von 1942 bis 1972



Bombe auf die Schule in Westerbeverstedt 1942
(Foto: Chronik von Westerbeverstedt)

1942 suchte der Krieg dann Westerbeverstedt besonders schlimm heim: In den Abendstunden des 9. November erfolgte wieder ein schwerer Angriff auf unser Küstengebiet. Dabei fiel eine Luftmine bei der Schule in Westerbeverstedt. Die Wohnungen des 1. u. 2. Lehrers wurden vollständig zerstört und arge Verwüstungen im Garten und den Nachbarhäusern angerichtet. Auch die Klassenräume wurden stark beschädigt, sodaß sie vorläufig als Unterrichtsräume nicht mehr verwandt werden konnten. Lehrer Johannes von dem Knesebeck, der sich als Schulluftschutzwart vor der Tür auf dem Spielplatz aufhielt, wurde durch Splitter und den Luftdruck so schwer verletzt, daß er am nächsten Tag, ohne die Besinnung wieder erhalten zu haben, starb. Für ihn wurde eine Trauerfeier im Brinkmannschen Saale von der Partei veranstaltet. Die Ehrenwache hielten die politischen Leiter. Danach wurde die Leiche nach Volkmarst überführt und am nächsten Tag auf dem dortigen Friedhof im Erbbegräbnis beigesetzt. Außer der Luftmine fielen an dem Abend noch mehrere hundert Brandbomben. Dabei wurden zwei alte Scheunen und der Materialschuppen der Schaltstation des Überlandwerkes in Asche gelegt. Die Feuerwehren von Freschluneberg und Westerbeverstedt waren eifrig bemüht, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken, was auch gelang. Die Familien von dem Knesebeck und Wöhner waren in der Stube von Lehrer von dem Knesebeck, als die Luftmine fiel. Die Fenster wurden zertrümmert und die Decke der Stube stürzte ein. Durch die Splitter wurden mehrere Personen verletzt. Schwester Elisabeth Hanke aus Beverstedt, die zu Besuch bei Wöhners weilte, erhielt eine tiefe Wunde an der Schläfe. Die Schlagader war aufgerissen, darum war eine Überführung ins Krankenhaus notwendig. Auch die kleine 6-jährige Ilse Wöhner erhielt Splitter im Knie und Bein und mußte zur Operation ins Krankenhaus. Durch die Zerstörung der Schule mußten die Schulkinder vorläufig anderweitig untergebracht werden. Die Kinder der 1. Klasse wurden nach Freschluneberg eingeschult und die 2. Klasse wurde bis Weihnachten im HJ-Heim untergebracht.

Johannes v.d. Knesebeck
(Foto: Chronik von Westerbeverstedt)

Doch auch in der Kriegszeit gab es andere Feuerursachen: In den frühen Nachmittagsstunden des 9. März 1943 entstand durch Kinderhand in der Scheune von Hinrich Gerken in Freschluneberg ein schweres Schadenfeuer. Trotz Verbot wollten größere Kinder Wege und Wälle in der Feldmark abbrennen. Der kleine 6-jährige Karl-Heinz Peters war auch mit dabei. Er erhielt von den Großen einige Streichhölzer und rannte damit nach Hause, um sie in der Scheune des Nachbarn zu probieren. Das in der Scheune umherliegende Stroh fing Feuer, das der Junge nicht mehr eindämmen konnte. Er lief davon und versteckte sich. Wegen des herrschenden Windes und der in der Nähe stehenden Strohdachgebäude war große Gefahr vorhanden. Bald brannte auch schon die Scheune von H.W. Lübken. Von dort sprangen die Flammen auf das strohgedeckte Vorderhaus über. Die Spritze war schnellstens zur Stelle, und bald darauf erschien auch die Spritze von Westerbeverstedt. Mit vereinten Kräften suchte man nun die übrigen Strohdachhäuser, die schon teilweise Feuer gefangen hatten, unter Wasser zu halten. Die Bemühungen hatten Erfolg. Nach einer Stunde rückten auch die Motorspritzen von Heerstedt, Beverstedt, Loxstedt und Stotel an; auch die Spritze von Hollen war auf dem jenseitigen Ufer der Lune aufgefahren. Ein besonderes Lob haben die Frauen verdient, die unermüdlich an den Spritzen standen und halfen. Auch einige französische Kriegsgefangene halfen tapfer mit. Am Abend konnten die Wehren wieder abziehen, nur eine Brandwache blieb für die Nacht auf der Brandstätte.

In Kriegszeiten gab es schon, was wir heute oft für etwas ganz Modernes halten: Frauen in der Feuerwehr. Beim Feuerwehrdienst am 24.9.1943 sind 17 Männer und 15 Frauen anwesend gewesen: Frida Pape, Etti Pape, Thea Fischer, Irmgard Roes, Manda Grotheer, Anni Roes, Frida Schmidt, Dora Stelling, Käthe Brüsel, Christine Lübben, Herta Rahders, Hildegard Meinken, Thea Mahler, Hilde Rhaders, Magdalene Lübken. Am 7.5.1944 waren anwesend: Etti Pape, Meta Rhaders, Hanna Rhaders, Frida Schmidt, Martha Ahrens, Irmgard Roes, Magdalene Lübken, Herta Stahmann, Dora Stelling, Käthe Busch, Irmgard Röper und Hildegard Meinken.

Am 5. Januar 1944 in den Mittagsstunden entstand auf unaufgeklärte Weise auf dem Boden bei Dietrich Ficken in Freschluneberg Feuer, das das Haus einäscherte. Nur die Mauern blieben stehen. Obwohl die Feuerwehr bald zur Stelle war (von 13.15 - 18.45 Uhr), konnte sie das Feuer nicht eindämmen. Auch die Feuerwehr aus Westerbeverstedt erschien auf der Brandstätte. Durch das tatkräftige Eingreifen der Frauen (Minna Cordes, Gesine Meyer, Martha Ahrens, Käte Bergmann, Anna Lübken, Thea Fischer und Käte Meyer) konnte das Inventar gerettet werden. Das Haus sollte wieder aufgebaut werden.

Im Oktober 1945 wurde in Freschluneberg von Kreisbrandmeister Ficken die gebrauchte Motorspritze ausgeliefert.

Zum Schluß des Krieges wird aus Westerbeverstedt berichtet: 18. März 1945 - Die jungen Mädel unseres Dorfes werden jetzt zu Feuerwehrübungen herangezogen. Jeden Sonntagmorgen ist Dienst. Die Leitung hat Opa Koop.

Nach dem Krieg wird von mehreren Bränden berichtet. Am letzten Februartag 1951 wurden die Bewohner des Hauses Püschel in großen Schrecken versetzt, als in einer oberen Wohnung mit lautem Knall ein Herd auseinanderbarst. Bei der Explosion flogen Töpfe und Teile des Herdes bis unter die Decke. Die junge Frau, die neben dem Herd zu tun hatte, sowie ihre Kinder kamen mit dem Schrecken davon. Es muß irgendein Explosivstoff im Feuerungsmaterial gesteckt haben.


Am 23.Februar 1952 wurde in Freschluneberg das 50-jährige Jubiläum gefeiert mit einem Fackelzug und Festball.

Freschluneberger Spritzenhaus 1952
(Foto: Georg Müller)

1952 wurde auch das neue Gerätehaus von Kreisbrandmeister Ficken eingeweiht. Die Wehr hatte 90 Mitglieder.


Jubiläum 1952 in Freschluneberg
Vor dem neuen Gerätehaus in Freschluneberg (von links): Nikolaus Gehr, K. Fischer, Heinrich Schmonsees, Philipp Lübben, Carl Tiedemann, Johann Schmonsees, Friedrich Bürgerhoff, Ludolf Fischer, Hinrich Grotheer, Fritz Riedemann, Jonny Kück, Hinrich Rahders, Hinrich Ahrens, Johann Lübken, Ernst Heinßen, Johann Riedemann, Johann Lehmker, Heinrich Schnakenberg, Louis Stölting, Lüder Tienken, Hinr. Lübken, Friedr. Häsemeyer, Amtmann Siebert (Landkreis Wesermünde) und Kreisbrandmeister Ficken.
(Foto: Georg Müller)



In der Westerbeverstedter Chronik finden wir zum 50. Jubiläum eine Zusammenfassung:

Am 25. 2. 1952 wurde auf der Generalversammlung der freiwilligen Feuerwehr aus alten Protokollen vorgelesen. Danach wurde im Mai 1902 vom hiesigen Turnverein eine freiwillige Turnerfeuerwehr ins Leben gerufen, wie sie ähnlich an anderen Orten schon bestand. Im Mai soll daher ein 50jähriges Jubiläum stattfinden. Bei der Gründung im Jahre 1902 zählte die Wehr 38 Mitglieder, von denen noch sieben am Leben sind. Bald nach der Gründung wurde eine Handfeuerspritze angeschafft für den Preis von 1660 M. Notbrunnen und Notkuhlen lieferten das Wasser. Heute stehen der Wehr Motorspritze und leistungsfähige Hydranten zur Verfügung. Und am 5. 5. 1952 veranstaltete die freiwillige Feuerwehr unter Teilnahme der eingeladenen Wehren Freschluneberg, Hollen, Heerstedt und Beverstedt sowie sämtlicher Ortsvereine in eindrucksvoller Weise ihr 50-jähriges Jubiläum. Als Vertreter des Kreises waren Kreisinspektor Siebert sowie Kreisbrandmeister Ficken/Beverstedt erschienen. Den Auftakt gab ein Aufzug durch das festlich geschmückte Dorf. Die Spitze des Zuges bildete der Freschluneberger Spielmannszug unter der Leitung des Tambours Heinr. Jäger/Hollen. Mitgeführt wurden die vorhandenen Löschgeräte: die erste Handdruckspritze von 1902, sowie die neue Motorspritze LF 8. 42 Jubilare fuhren auf zwei geschmückten Wagen mit, wobei die 50- u. 40-jährigen Mitglieder bzw. Mitbegründer den ersten Wagen besetzten mit 11 Personen. 31 25-jährige Mitglieder besetzten den zweiten Wagen. Eine sichtbare Ehrung für ihre langjährige Mitgliedschaft. (Als Gründungsmitglieder waren noch dabei: Hinrich Koop, Martin Woltmann, Diedrich Holscher, Johann Becker, Hermann Brünjes und Heinrich Austein. Brandmeister war seit 1950 Diedrich Koop, Maschinist Heinrich Grotheer, Gerätewart Johann Froschhauer, Schrift- und Kassenwart Wilhelm Bock. Im Anschluß an den Umzug erfolgt beim Kriegerdenkmal die Gefallenen-Ehrung mit Kranzniederlegung. Dann folgte ein schulmäßiges Brandmanöver. Als erstes Gerät wurde die Handdruckspritze von 1902 in Tätigkeit gesetzt. Ihr folgte die Motorspritze. Als Letztes wurde der Einsatz des Beverstedter Großgerätes gezeigt. Auf dem abendlichen Festball hielt Ortsbrandmeister D. Koop eine Rede über Entstehen und Entwicklung der Wehr. Ihm folgten als Redner Kreisbrandmeister Ficken und Kreisinspektor Siebert. Letzterer richtete Grüße des Landrats und des Oberkreisdirektors aus. Die Verteilung der Urkunden an die 42 Jubilare soll später in einer kleinen Feierstunde nachgeholt werden. Ein Ehrentanz für die Jubilare schloß den festlichen Akt. Nicht einmal der 84 Jahre alte Opa Koop versäumte diesen Tanz.

Am 15. September 1953 brach in Westerbeverstedt in den Mittagsstunden ein Feuer aus. Die Scheune von Otto Bischoff, in der das Feuer entstanden war (wahrscheinlich durch Selbstentzündung des Heues) brannte vollkommen nieder. Der Wind trieb eine Flammengarbe auf das Haus des Georg Hochmuth, das inzwischen in den Besitz seines Schwiegersohnes August Müller übergegangen war. Auch dieses alte Fachwerkhaus mit seinem Strohdach brannte in rasender Schnelle bis auf den Grund nieder. Die beiden obdachlosen Familien Hochmuth und Müller bekamen bei der Wwe. Gesine Heins die gerade leerstehende Landarbeiterwohnung. Bei diesem Brand bestanden die neuerbauten Hydranten ihre Feuerprobe 100-prozentig.

Am 18. Mai 1954 brannte das Wohnhaus des Arbeiters und Landwirtes Heinrich Schmidt am Bardel nieder. Das Strohdach hatte nach den vorangegangenen langen Dürrewochen wahrscheinlich durch Funkenflug aus dem Schornstein Feuer gefangen und brannte gleich lichterloh. In kurzer Zeit brannte alles bis auf den Grund nieder. Sieben Personen wurden obdachlos. Das Haus war eines der ältesten Strohdachhäuser des Dorfes. Einst hatte es in der Dorfmitte gestanden. Von den Vorfahren des Besitzers wurde es später mehrere 100 m auf Baumstämmen fortgerollt bis an seinen Platz am Bardel.

In Beverstedt war die Kreisschlauchpflegerei. Etwa alle zwei Jahre wurden die Schläuche gewaschen und geprüft. Für diese Zeit wurden den Wehren Ersatzschläuche gestellt. Einmal stand der Schlauchpflegetermin fest und einen Tag vorher wurde ein Einsatz geübt. Von der Lune bis Pape-Schliep wurden 420 Meter Schlauch ausgerollt und unter Wasser gesetzt. Sie hielten. Dann kam aber ein Brandfall in Frelsdorf dazwischen, sodaß die Schlauchpflegerei keine Ersatzschläuche mehr hatte. Die Freschluneberger Schläuche wurden in Müllers Scheune zum Trocknen aufgehängt. Drei Tage später wurde es dramatisch: Ein Gewitter stand am Himmel. Deshalb wurde in einem Sondereinsatz alles Schlauchmaterial aufgerollt, damit man auf einen Blitzeinschlag vorbereitet war.

Lunestedter Feuerwehr beim Wettkampf in Osterndorf
(Foto: Georg Müller)

Dieses Foto wurde 1957 bei einem Wettkampf in Osterndorf aufgenommen.
Es zeigt von links nach rechts: Borchert Koop, Gustav Kraft, Erich Reinhardt, Hinrich Busch, Helmut Kellmer, Claus Bräuer, Wilhelm Kellmer, Lothar Hinz und Günter Kellmer.


Am 4. März 1957 brannte es ein der Bäckerei von Louis Schmidt in Freschluneberg. Über der Backstube brannte das Dachgeschoß.
Der alte Notbrunnen am Denkmalsplatz gab nicht genug Wasser. Die Wasserförderung über lange Wege von der Lune mit der Hilfe der Nachbarwehren von Hollen und Westerbeverstedt war schwierig. Die alten Schläuche platzten dauernd. Es war abends und man fand im Dunkeln nicht gleich die Stellen, wo das Wasser auslief. Der Freschluneberger Maschinist Johann Lübken verstand es, die Situation zu retten: Er passte die Saugleistung der Spritze am Notbrunnen dem Zulauf von 300 Litern pro Minute an, indem er sich immer mit der Taschenlampe vergewisserte, ob genug Wasser nachlief. Und den Kameraden an der Brandstelle gelang es, das Feuer mit wenig Wasser zu löschen. Das Übergreifen des Feuers auf das Wohznhaus konnte verhindert werden. Schaden entstand vor allem beim übereilten Ausräumen des Mobiliars durch die Fenster.

Die Bahn war auch immer eine Ursache für Brände. 1959 ist auf langen Strecken das Moor entlang des Bahndammes ausgebrannt. Durch Funkenflug ist das Feuer im Moor entstanden. Trotz tatkräftigen Einsatzes der Feuerwehr schwelte es wochenlang unter der Oberfläche weiter, da das Moor in einer größeren Schicht ausgetrocknet war. In diesem Jahr konnte auch eine neue Motorspritze TS 8 mit VW-Motor angeschafft werden.

1962 am 17.2. gab es eine schwere Sturmflut. Die männliche Ortsbevölkerung soll laut Beschluß des Gemeinderates zum freiwilligen Katastropheneinsatz im Gebiet der Wesermarsch aufgerufen werden. Die freiwillige Feuerwehr entsandte bereits ein Arbeitskommando von 22 Freiwilligen nach Sandstedt.


1964 hatte die Wehr in Westerbeverstedt 77 Mitglieder.


1966 gab es Unmengen von Schnee. Manche sprachen von der Schneekatastrophe. Am Sonntag,13.2.1966 wurde die weiße Pracht zur Seite geräumt. Es ist eine Liste mit 106 Personen, die mitgeholfen haben, erhalten:
Schneeräumliste 1966
(Foto: Feuerwehrarchiv)



Oft waren es Bauernhöfe, die unter dem roten Hahn zu leiden hatten. Einige Beispiele dafür - Feuer in Freschluneberg: Am 26. Oktober 1965 abends zwischen 18 u. 19 Uhr erschallte plötzlich das Feuerhorn. Es war dichter Nebel, sodaß man den Feuerschein nicht sehen konnte - nur den Knall der Eternitplatten, mit denen das Haus bedeckt war, konnte man hören. Es brannte das große Bauerhaus des Bauern Lüder Gerhard Tienken. Da Windstille herrschte, konnte die Feuerwehr sich darauf beschränken, das Feuer auf das Haus zu bannen. Das Feuer war durch Selbstentzündung des Heues entstanden. Da die hiesige Feuerwehr schnell zur Stelle war, konnte das Inventar u. auch das Vieh, das im Vorderhaus im Stalle war, gerettet werden. Das Gebäude selbst brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die übrigen Gebäude (Vieh- u. Schweinestall u. die Scheunen) wurden gerettet. L.G. Tienken mit Familie fand Unterkunft in dem Arbeiterhaus von Georg Müller (im Busch gelegen).

1.8.68
(Foto: Zeitungsausschnitt in der Chronik von Freschluneberg)

Ein schweres Gewitter zog in den Nachmittagsstunden des 1.8.1968 über Freschluneberg. Da kaum der Wind wehte, hing das Gewitter längere Zeit über dem Ort. Schon der erste Blitz, der zur Erde ging, schlug in das Wirtschaftsgebäude des Bauern Georg Schmidt ein und entzündete die eingebrachten Heu- u. Strohvorräte. Ein großer Rauchpilz schoß empor. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle, auch die Wehren von Westerbeverstedt und Hollen trafen bald ein. Da aus der Lune genügend Wasser zur Verfügung stand, hatten die Wehren das Feuer unter Kontrolle, sodaß das angrenzende neue Wohnhaus geretttet werden konnte. Das Wirtschaftsgebäude mit den bisher eingebrachten Erntevorräte wurde aber ein Raub der Flammen. Das Vieh (Kälber und Schweine) konnte gerettet werden. Nur einige Maschinen in der Scheune verbrannten. Vorsichtshalber - und durch die Panik des Augenblicks hervorgerufen - schleppten die Familie Schmidt und mehrere Helfer Möbel aus dem Wohnhaus und brachten sie in Sicherheit. Die Sachen konnten jedoch schon wenig später, als die Feuerwehren von Freschluneberg, Hollen und Westerbeverstedt den Brand unter Kontrolle hatten, wieder zurückgebracht werden. Die Feuerwehren löschten mit mehreren C-Rohren und griffen das Gebäude von vorn und von der Seite an. Die beiden Seitengiebel wurden umgestoßen, denn sie bildeten einen Gefahrenherd.

1968 wurden die Feuerwehr-Unterkreiswettkämpfe in Westerbeverstedt durchgeführt. Wilhelm Bock trat als Schriftführer zurück. Für ihn übernahm das Amt Klaus Bullwinkel/jun..

Nach dem Zusammenschluß der Gemeinden Freschluneberg und Westerbeverstedt (1.8.1968) wurde am 21. März 1969 eine Versammlung aller aktiven Feuerwehrmänner beider Gemeinden einberufen, um einen gemeinsamen Gemeindebrandmeister zu wählen. Zur Wahl stellten sich die beiden Ortsbrandmeister Eduard Gehr/sen. und Gustav Kraft.
Eduard Gehr wurde zum neuen Gemeindebrandmeister gewählt und Gustav Kraft zu seinem Stellvertreter, der zugleich Ortsbrandmeister in Westerbeverstedt blieb. In Freschluneberg wurde Georg Müller Ortsbrandmeister. Die beiden Feuerwehren blieben aber erhalten.
(1971 zählte die Feuerwehr Westerbeverstedt 108 Mitglieder.)

Zum Glück hatte die Feuerwehr nicht immer mit einem Feuer zu tun, das Schaden anrichtete. Am 6.4.1971 berichtet Marie Grab in der Nordsee-Zeitung: Die beiden freiwilligen Feuerwehren haben sich in diesem Jahr etwas ganz besonderes für das Osterfeuer einfallen lassen. Ein riesiger Haufen aus Tannenbäumen, Buschholz, Autoreifen und so weiter wurde zusammengefahren. An der Bahn zwischen den beiden Ortsteilen wartet derselbe nun der Dinge, die da kommen sollen. Als erstes wurde eine Neuerung eingeführt: Man will von dem traditionellen Abbrennen des Osterfeuers am ersten Ostertag abgehen. Erstmals soll das Feuer in Lunestedt schon am Ostersonnabend, dem 10. April, zum Himmel lodern. Etwa um 19.30 Uhr wird es angezündet. Helle Fanfarenklänge sollen mit den lodernden Flammen wetteifern. Der Hollener Fanfarenzug wurde gewonnen, um ein Platzkonzert zu veranstalten.



Weiter mit dem nächsten Thema zur Feuerwehr


Zurück zur Feuerwehr-Leitseite